Mittwoch, 8. Februar 2012

Für meine Mädels da draußen

oder warum ich heimlich hoffe, dass Alice Schwarzer meinen Blog liest ...

Ich trage Bart. Warum? Weil mir mein Dozent gesagt hat, dass in der GEO-Redaktion alle Bart tragen, auch die Frauen. Es ist meine kleine Reminiszenz daran, dass die Gleichberechtigung noch nicht überall angekommen ist.

Die Frauenquote: Jahrelang habe ich mich auch dagegen gewehrt. Wer will schon gerne eine Quote sein? Und es haftet einem ja dann auch immer an, dass man einen Job nicht wegen seiner Kompetenz bekommen hat.
Aber Mädels, ich sage es euch: Wer keine Frau auf einem bestimmten Posten will, der findet schon Wege einen Mann einzustellen. Machen wir uns doch nix vor. Eine Quote funktioniert bei all denen, die vorher unbewusst lieber einen Mann eingestellt hätten. Sie zwingt zum Nachdenken, schließlich muss man nun begründen, warum eine Frau diesen Job nicht so gut erledigen könnte.
Um ganz ehrlich zu sein und auch wenn es arrogant klingt. Ich habe jede Menge Männer überholt, die den Fehler gemacht haben einMeterfünfzig geballte Energie zu unterschätzen.
Aber Frauen müssen in manchen Bereichen noch dazu lernen. Sie können fachlich noch so kompetent sein, wenn sie nicht ein bisschen lernen für sich zu trommeln, werden sie übersehen. Ich mag mein Geschlecht eigentlich für diese Bescheidenheit und kann diese Heerrscharen von aufgeblasenen unfähigen Wichtigtuern überhaupt nicht leiden. Aber Mädels: Ihr müsst einfach zeigen, was ihr habt könnt! So lange Frauen immer noch weniger verdienen, der Zugang zur Führungsebenen verwehrt bleibt und sie automatisch die komplette Organisation des Nachwuchs übernehmen, müssen wir gegen diese Strukturen angehen.
Ich bezeichne mich nicht als Feministin (und das ist der Grund warum ich hoffe, dass Alice Schwarzer meinen Blog liest und anfängt mit mir zu disskutieren). Für mich ist das Bild der Feministin ziemlich negativ besetzt. Ich bin diesen Frauen extrem dankbar, dass sie für mich schon ein ganzes Stück Emanzipation gegangen sind, aber meine Generation Frauen ist anders. Ich möchte mich nicht so gerne in Sack und Asche kleiden, mich über das generische Maskulinum aufregen und jeden unpolitischen Frauenwitz böse kommentieren. Ich will gut aussehen, mit tollen Männern und Frauen zusammenarbeiten, dreckige Witze reißen und ernst genommen werden. Das funktioniert ja bei Männern auch ganz gut.
Deshalb trage ich heute Schnurrbart, einen Monat vor dem Internationalen Frauentag (08. März). Und sage nur: Watch out, I'm coming!

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