Donnerstag, 16. Februar 2012

Classic meets Pop

Ich liebe Musik. So sehr, dass ich sie sogar studiert habe. Meine Zuneigung beschränkt sich nicht auf Klassische Musik, im Gegenteil. Ich mag auch Pop, Funk, Soul, Rock 'n Roll, Hip Hop etc usw ff
Mein iPhone läuft seit geraumer Zeit auf Shuffle, damit ich immer wieder von einem Song überrascht werde, den ich noch nie oder lange nicht gehört habe.
Eins mag ich jedoch nicht:
Diese zwanghafte Mischung von Klassischer Musik (genauere Definitionen spare ich mir, wir wissen alle, was ich meine) und Pop (auch hier eher ein Pseudonym für U-Musik im Allgemeinen). Ganz schlimm sind Adoro, nervig Paul Potts oder das Programm der wirklichen guten Breakdance-Gruppe Flying Steps "Flying Bach". Über Adoro brauche ich eigentlich kein Wort mehr zu verlieren. Mittelmäßige Sänger, die jetzt Pop-Songs mit ihrer Knödel-Tenor-Stimme singen. Unnötig. Paul Potts singt mit Inbrunst "Nessum Dorma", eine der wohl schönsten Arien der Operngeschichte. Aber ich sage euch: Geht in jedes größere Opernhaus in Deutschland und ihr findet ausgebildete Sänger, die diese Arie so singen können, dass eure Gänsehaut nie mehr weggehen will. Und die Breakdancer unterlegen Bach mit ein paar Elektro-Break-Beatz, damit jetzt auch Bildungsbürger die vermeintlichen Straßenkinder beim Head oder Back Spin zugucken können. Braucht das wirklich jemand?
Ich weiß, eine Oper ist lang und nicht jede Arie so gut wie dieses Highlight. (Ich höre auch nicht jeden Song auf einer Langspielplatte genauso gerne wie den anderen.) Aber versucht es mal, geht in Turandot (aus dieser Oper stammt "Nessum Dorma") von Puccini. Oder in jede andere Oper von Puccini, Verdi oder Donizetti. Ihr werdet die Musik lieben (und wiedererkennen). Danach müsst ihr kein Opernfan sein, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass ihr mich dann versteht, wenn ich sage: "Überlass die Oper mal Profis, Paul."
Den Flying Steps kann ich nur sagen, dass sie vorher auch schon gut waren, bevor sie dieses Bach-Programm gemacht haben und ich es schade finde, dass sie dafür nicht die richtige Beachtung gefunden haben.
Zum Schluss noch ein kleines Wort an alle klassisch ausgebildeten Sänger: Finger weg von Swing, Pop oder Chansons. Das sind Lieder, die man mit einer anderen Stimme singen muss. Eine Stimme für U-Musik muss leichter sein, kleine Fehler haben und nicht immer über diese Kraft verfügen.
Eng verwandte Musik kann sich wirklich gegenseitig befruchten (Walk This Way - Run DMC & Aerosmith), aber der Mix von Klassischer Musik und Pop ist ziemlich schrecklich.

In diesem Sinne, ein Zitat eines meiner musikalischen Helden: Move on up! Und ich füge dazu: Not together.

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