Donnerstag, 8. März 2012

Heimat

Heute morgen sagte jemand: "Zuhause ist da, wo du weißt wer du bist. Heimat ist da, wo die anderen wissen wer du bist." Ich finde das passt sehr gut.
Auch wenn ich das Lied von Anna Depenbusch "Heimat" höre, kann ich mich mit vielem identifizieren. Sie singt: "[...] meine heimat hat narben
so tief für den rest dieser zeit

ich habe sie nie so gesehen
sie ist wunderschön
es hat mich immer ins weite getrieben
ich bin ihr jedes mal treu geblieben

weil ich hier hergehöre
ob ich will oder nicht [...]"

Ich hatte nie vor nach meinem Studium wieder in meine Heimatstadt zu gehen. Viel zu klein, zu piefig, zu provinziell. Aber manchmal hat das Leben mit dir andere Pläne. Und wenn ich jetzt berufsbedingt für mehrere Wochen in Großstädten bin, dann sauge ich dieses Flair in mir auf. Ich weiß, dass ich auf lange Sicht lieber in einer großen Stadt leben möchte, als in meiner kleinen Heimatstadt. Aber wenn ich wochenlang in der Fremde bin, dann wünsche ich mich zurück in diese Stadt, die so hässlich und so schön zugleich ist. Es ist mein Heimatort, wo ich nicht lange überlegen muss, welche Straßenbahn wohin fährt, wie ich am Besten von A nach B komme. Ich kenne die Kneipen, die Frühstückscafés, meine Joggingstrecke. Wenn ich wieder in der Heimat bin, dann kann ich mich ausruhen. Nicht ständig werden meine Sinne mit Neuigkeiten geflutet, alles ist bekannt und gemütlich. Einmal richtig durchatmen, denn hier ticken die Uhren etwas langsamer als woanders.

Und so habe ich mich mit meiner Heimat wieder etwas mehr versöhnt. Ganz so schnell werde ich nicht wieder gehen und ich freu mich, wenn ich nach meiner siebenmonatigen Abwesenheit (mit Unterbrechungen) im April wieder Heimatluft schnuppern kann.



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